Als Büroangestellter gehört das Stehen während der Arbeit zu den Dingen, die man am liebsten vermeiden würde. Während Beschäftigte in Geschäften, Fabriken und Lagern am Ende ihrer Schicht gewöhnlich über schmerzende Füße klagen, sind viele Büroangestellte froh, den ganzen Arbeitstag über den Komfort eines Stuhls zu haben.

Doch permanentes Sitzen während der Arbeit ist nicht der große Vorteil, für den viele von uns es halten. Langes Sitzen ohne regelmäßige Pausen, um sich zu strecken und zu bewegen, ist alles andere als gut für unsere Gesundheit.

Man könnte annehmen, dass Rückenverletzungen und andere Muskel-Skelett-Erkrankungen nur bei Tätigkeiten, die mit schwerem Heben verbunden sind, ein Berufsrisiko darstellen. Aber ein Drittel der Büroangestellten klagt über Rückenprobleme, die meist durch eine schlechte Haltung beim Sitzen am Schreibtisch verursacht werden.

Ähnlich verhält es sich mit „Repetitive Strain Injury“ (RSI), einem häufigen Problem, das sich auf Hände, Handgelenke und Arme auswirkt, wenn Menschen über längere Zeit am Computer arbeiten und dabei die Arme in unnatürlichen Positionen halten. Alleine im Vereinigten Königreich leiden fast eine halbe Million Arbeitnehmer an einer Form von RSI. Dadurch kommt es jedes Jahr zu ca. fünf Millionen Ausfalltagen.

Es gibt verschiedene Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um diese Risiken zu verringern. Eine Maßnahme, die die meisten Menschen überrascht, ist das Stehen bei der Arbeit am Computer. Wie soll das funktionieren?

Mit einem Stehschreibtisch erhöhen Sie die Höhe Ihrer Schreibtischfläche, so dass Sie Ihren Computer und andere Geräte im Stehen leicht erreichen können. Viele Versionen sind höhenverstellbar, so dass Sie problemlos zwischen Sitzen und Stehen wechseln können. Diese werden oft als "Sitz-Steh-Schreibtische" bezeichnet.

Aber reicht Stehen oder ein Wechsel zwischen Sitzen und Stehen wirklich aus, um das Risiko von Muskel-Skelett-Verletzungen zu verringern? Mit einem Wort: Ja. Außerdem bieten Stehpulte eine Reihe weiterer Vorteile. Ganz gleich, ob Sie einen neuen Job beginnen oder Ihre Büroumgebung überdenken, hier sind sechs Gründe, warum es sich lohnt, in einen Stehschreibtisch für Ihr Büro zu investieren.

Verbessern Sie Ihre Körperhaltung

Es ist schwer, im Sitzen eine gesunde Haltung beizubehalten. Der Mensch hat sich auf zwei Beinen entwickelt. Sie bestimmt, wie unser Bewegungsapparat aufgebaut ist, und gibt uns die natürlichste und gesündeste Körperhaltung. Solange Sie Ihren Computerbildschirm auf die richtige Höhe bringen, fällt es uns viel leichter, den Kopf im Stehen zu halten. Unser Rücken ist gerade, und wir strecken unsere Arme auf eine viel natürlichere und bequemere Weise aus.

Linderung von Rückenschmerzen

Die meisten gesundheitlichen Vorteile eines höhenverstellbaren Schreibtisches ergeben sich aus einer verbesserten Körperhaltung. Hatten Sie schon einmal einen steifen oder schmerzenden Rücken nach einem langen Tag vor dem Computer? Das liegt daran, dass Ihr Rücken in einer Sitzposition nie ganz gerade ist und Ihre Muskeln härter arbeiten müssen, um ihn zu stützen. Durch das Stehen wird alles aufgerichtet und die Muskeln entspannen sich.

Bewegen Sie sich

Der Sinn eines Stehpults besteht nicht darin, acht Stunden am Stück auf den Beinen zu sein und auf den Laptop zu tippen. Das würde auch Ihren Körper belasten, nicht zuletzt durch den Druck, der auf Ihre Beine und Füße ausgeübt würde. Die Idee eines Stehschreibtisches ist es, Ihnen die Möglichkeit zu geben, zwischen Sitzen und Stehen zu wechseln. Daher auch der Name "Steh-Sitz-Schreibtisch". Die Stehpulte sind höhenverstellbar und ermöglichen einen einfachen Wechsel.

Durch den Wechsel vom Sitzen zum Stehen werden verschiedene Muskeln aktiviert, während sich andere Körperteile ausruhen können. Es mag nicht viel klingen, aber ein regelmäßiger Wechsel zwischen Sitzen und Stehen gibt Ihrem Körper ein wenig Bewegung, die zur Erhaltung einer besseren körperlichen Gesundheit beiträgt.

Kreislauf ankurbeln

Die Kombination aus besserer Körperhaltung und regelmäßiger Bewegung beim Wechsel zwischen Sitzen und Stehen ist gut für den Kreislauf. Erstens pumpt Ihr Herz etwas kräftiger, was sich positiv auf die Senkung des Blutdrucks und die Gesundheit Ihres Herzens auswirkt. Zweitens werden Ihre Organe und Gliedmaßen mit mehr sauerstoffreichem Blut versorgt, was Ihren Stoffwechsel ankurbelt, Ihre allgemeine Gesundheit verbessert und Ihnen einen willkommenen Energiekick verleiht.

Steigern Sie Ihre Produktivität und Konzentration

Der zusätzliche Energiekick, den Sie durch eine bessere Durchblutung und die Zufuhr von mehr Sauerstoff zu allen Körperteilen erhalten, wirkt auch Wunder für die Leistung. In einer Studie berichteten zwei Drittel der Arbeitnehmer, die mit Stehpulten arbeiteten, von einer spürbaren Steigerung ihrer Produktivität.

Hierfür gibt es sehr gute wissenschaftliche Gründe. Wenn Ihr Gehirn mit mehr Sauerstoff versorgt wird, sind Sie wacher und werden weniger müde. Sie bleiben länger konzentriert. Manche Menschen berichten sogar, dass Stehen ihre Kreativität steigert. Auch dieser Effekt entsteht durch die bessere Durchblutung.

Reduzieren Sie das Stressniveau

Das Klischee besagt, dass Büroarbeit ideal für Menschen ist, die ihr Leben gerne in einem entspannten Rhythmus leben. Was kann schon stressig sein, wenn man den ganzen Tag auf einem Stuhl sitzt? Tatsächlich aber wird stundenlanges Sitzen mit einem erhöhten Stressniveau in Verbindung gebracht. Die Kombination aus schlechter Körperhaltung, schlechter Durchblutung und schmerzenden Muskeln in Rücken, Nacken und Armen, die durch zu lange Aufenthalte in unnatürlichen Positionen entstehen, führt zu Stress.

Wenn Sie müde werden, versucht Ihr Körper, dies zu kompensieren, indem er Stresshormone freisetzt, die Ihren Stoffwechsel ankurbeln sollen. Aber das ist nur eine vorübergehende Lösung, und am Ende fühlt man sich ausgelaugt und gereizt. Die Kehrseite der Medaille ist: Je entspannter Sie sind, je natürlicher Ihre Haltung ist, je besser Ihr Kreislauf funktioniert und je mehr Sie sich bewegen, desto weniger braucht Ihr Körper diese Stresshormone.